Porta Westfalica für Sylvia Stanke nun kein Frendwort mehr
Jauch-Kandidatin kam auf Einladung der Stadt zum Wochenend-Besuch / Die falsche Antwort musste wiederholt werden

 

Von Hartmut Nolte

Porta Westfalica (mt). Seit ihrem Besuch am Wochenende weiß Sylvia Stanke aus Borgstedt in Schleswig-Holstein genau - vielleicht genauer als mancher Mühlenkreis-Einwohner - was "Porta Westfalica" ist. Schade, dass sie es nicht am 7. Dezember 2000 schon wusste. Sie hätte Günter Jauch mit ihrem jetzigen Wissen fusselig reden können.

Damals scheiterte sie im Fernseh-Quiz "Wer wird Millionär?" an der 8000-Mark-Frage: "Was ist Porta Westfalica?". Um diese Bildungslücke bei ihr zu füllen und um die werbewirksame Nennung des Stadt- und Landschaftsnamens vor einem Millionen-Publikum (Wohlgemuth: "die Zugriffe auf unsere Internet-Homepage stiegen immens") zu verstärken hatte Bürgermeister Hilmar Wohlgemuth die junge Schleswig-Holsteinerin und ihren Mann Klaus zu einem Wochenende mit Rundflug durch die und über der Stadt Porta Westfalica eingeladen.

Das nahm das Ehepaar Stanke nun wahr, ließ sich als echte Küstenbewohner nicht vom schlechten Wetter abschrecken. Am Freitag kamen sie an, ließen sich im Berghotel nieder, ein Besuch im "PW 1" wurde den Anreisestrapazen geopfert.

Nach offizieller Begrüßung ging es am Samstag hoch zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal, dem Monument, das die Quiz-Kandidatin fälschlicherweise für ein antikes Baudenkmal namens Porta Westfalica gehalten hatte. Man kann ja nicht alles wissen.

Nach Besuch und Imbiss am Großen Weserbogen sah sich das Ehepaar die Gegend von oben an, oder jedenfalls soviel im März-Nieselwetter davon zu sehen war. Nach Abendessen im Kaiserhof wurde ein Bad Oeynhauser Tanzlokal aufgesucht und am Sonntag starteten die beiden Ehrengäste der Stadt nach dem Brunch zurück in die meerumschlungene Heimat, wo die drei Töchter Hanna Louisa (21 Monate), Charlotte Sophie (drei Jahre) und Lea Adrienne (zehn Jahre) warteten.

Im Gepäck haben sie dann einen Luftbild-Kalender und ein Buch über die Stadt Porta Westfalica, einen Kupferstich von der Landschaft Porta Westfalica, der im künftigen Bauernhaus- Caf±e der Stankes eine würdigen Platz finden soll. Als schöne Erinnerung an die Porta, um die vielleicht entgangene Million vergessen zu machen wie der Bürgermeister sagte.

Beim Plausch in der Denkmalsgaststätte wurden dann den Gästen ein paar Geheimnisse der beliebten Fernsehsendung und über den Moderator (Sylvia Stanke: "noch schlanker als im Fernsehen") entlockt.

An den Moment, als ihr die Porta Westfalica ein bisschen zum Schicksal wurde, erinnert sich die diplomierte Verwaltungfachfrau und Physiotherapeutin genau: "Bei der Frage wurde mir schon etwas mulmig". Ihr Telefonexperte gab ihr dann den entscheidenden Tipp. Doch dessen Wissenstand war falsch. Oder doch nicht? "Plötzlich gingen alle Lichter an, einige Leute rannten aufgeregt hin und her, es wurde wohl noch die Antwort überprüft". Doch es blieb dabei. Ein Bau-Denkmal ist Porta Westfalica nicht.

Und wie es bei Fernseh-Aufzeichnungen, die richtig live wirken sollen, so ist: Sylvia Stanke musste die falsche Antwort wiederholen. Um dann das große Bedauerns des beliebten Moderators zu hören.

Sie trauert dem nicht nach. "Es war ein schönes Erlebnis". Dass sie auf diese Weise einmal zur Porta kam, zählt für sie dazu.

Dem Quizmaster Günter Jauch möchte Portas Bürgermeister dies auch zukommen zu lassen: "Er hat zwar bisher noch keine Zeit für unsere Einladung gehabt, aber wir werden ihn an seine grundsätzliche Zusage erinnern."


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19.03.2001
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