Genossen wollen Hänge schützen
Ortsverein Kleinenbremen: Keine Bebauung oberhalb Panoramastraße / Fusion mit Wülpker SPD

  
Porta Westfalica-Kleinenbremen/Wülpke (mt). Einer Zusammenlegung der SPD- Ortsvereine Kleinenbremen und Wülpke steht nichts entgegen. Diese Meinung vertraten die Kleinenbremer Sozialdemokraten in ihrer Jahreshauptversammlung.

Zuvor hatte schon die Wülpker Genossen diesen Schritt befürwortet. Zunächst sollen gemeinsame Veranstaltungen beider Ortsvereine durchgeführt werden. Ein Familienwandertag steht für den Sommer auf dem Programm und für den Herbst ist eine Fahrt nach Berlin geplant.

In dem Jahresbericht konnte Vorsitzender Walter Kunz zwar auf eine hervorragende Kassensituation hinweisen, mußte aber auch über einen Mitgliederrückgang berichten. Vier Sterbefällen und zwei Veränderungen durch Wohnungswechsel stehen lediglich zwei Neuaufnahmen gegenüber.

Kreistagsabgeordneter Dietrich Müller-Prasuhn erläuterte die Problematik und Kosten des Kreises, die durch vorbeugende Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche entstehen. In seinem Bericht aus der Portaner Kommunalpolitik bezweifelte SPD-Ratsherr Dieter Lichte die Notwendigkeit einer Wasserpreiserhöhung zu diesem Zeitpunkt. Wenn unvorhersehbare Kostenentwicklungen auftreten wie jetzt im Trinkwasserbereich, mache man es sich zu einfach, unverzüglich die Gebührenzahler zur Kasse zu bitten, ohne vorher andere Einsparmöglichkeiten zu prüfen. Nach Lichtes Meinung sei eine Zusammenlegung der Geschäftsführung von Stadtwerken und Abwasserbetrieb eine Maßnahme, mit der man bis zu 20 Prozent der Kosten einsparen könne. "Allein diese Einsparungen hätten eine Wasserpreiserhöhung vermeiden können", so Lichte.
Die Aussage eines Wülpker CDU-Mitgliedes, der Dorfentwicklungsplan Kleinenbremen sei etwas fürs Archiv, mache deutlich, mit welcher Planlosigkeit die neue Mehrheit im örtlichen Bezirksausschuss neue Problemstellungen diskutiert, so der SPD-Ortsverein. Kleinenbremen habe als einziger Ort in Porta Westfalica einen Dorfentwicklungsplan und werde darum von anderen Stadtteilen beneidet, war der Tenor in der Versammlung. Dieser Plan wurde von einem renommierten Fachbüro unter Beteiligung von etwa 50 bis 60 Kleinenbremer Bürgerinnen und Bürgern im Laufe eines ganzen Jahres erstellt. "Niemals zuvor haben sich so viele Einwohner solch intensive Gedanken über die Zukunft ihres Dorfes gemacht", so Dieter Lichte. Es sei darum äußerst anmaßend, wenn ein Wülpker CDU-Mann, der an dem Plan weder mitgearbeitet und ihn wahrscheinlich noch nie gesehen habr, sich diffamierend darüber auslasse.

Ein Dorfentwicklungsplan sei eine Leitlinie, deren Gültigkeit auf mindestens 25 bis 30 Jahre ausgerichtet sei. Ein solches Werk könne nicht tagtäglich je nach Belieben verändert werden, sonst mache das Ganze keinen Sinn mehr. In dem Dorfentwicklungsplan seien die Kleinenbremer Einwohner zu der Erkenntnis gekommen, dass ihr Dorf sehr schön in die Landschaft eingebunden ist. Dieses wolle man dadurch erhalten, indem Hänge des Weserberges vor weiterer Bebauung geschützt werden. Wenn nun ständig Ausnahmen zugelassen würden um "das Dorfbild abzurunden", wie es ein FDP-Mitglied ausgedrückt habe, seien Bebauungen oberhalb der Panoramastraße bis hin zum Sportplatz nur noch eine Frage der Zeit. "Dieses werde ich unter allen Umständen verhindern", so Ratsherr Dieter Lichte.


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30.04.2001
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