Alternativen zum Altersheim
Kleinenbremer SPD diskutierte über Orte für Seniorenbetreuung

  
Porta Westfalica-Kleinenbremen (mt). Eine erwartete deutliche Verschiebung in der Bevölkerungsstruktur in Kleinenbremen war Diskussionsgrundlage der jüngsten Vorstandssitzung des SPD-Ortsvereins.

In einem Vortrag hatte Ratsmitglied Dieter Lichte die Entwicklung im Ort vorgestellt und sich Gedanken zu den Auswirkungen gemacht. Zurzeit hat Kleinenbremen 2740 Einwohner. Der Anteil von Frauen und Männern ist ausgeglichen. "Mit rund 180 Kindern unter sechs Jahren sei genügend Nachwuchs im Dorf, um den Erhalt der Grundschule und des Kindergartens langfristig zu sichern", so Lichte.

Auch wenn der Anteil der Kinder im Dorf in den nächsten 15 bis 20 Jahren um etwa ein Viertel abnehme, könnten beide Einrichtungen existieren. "In anderen Stadtteilen Porta Westfalicas sei das leider nicht so zu erwarten."

Starke Veränderungen sind in den höheren Altersklassen zu erwarten. Die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger über 70 Jahre wird sich den vorliegenden Zahlen zufolge derzeit von etwa 300 auf rund 650 mehr als verdoppeln. Die Folge: Immer weniger junge Leute können sich um ältere Familienangehörige kümmern.

Wenn es keine Alternativen gebe, sei die letzte Station vieler älterer Einwohner das Altenheim, so Lichte. Es müsse darum nach Modellen gesucht werden, mit denen Menschen auch im hohen Alter noch in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und versorgt sind.



Als Idealfall stellte Lichte dem Ortsverein eine Kombination vor, die durch ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe in Verbindung mit dem städtischen Sozialwesen, Wohlfahrtsverbänden und professionellen Pflegediensten ein betreutes, seniorengerechtes Leben in Kleinenbremen ermöglicht.

Dazu müssten schon heute die Weichen gestellt werden. Lichte hat zwei Gebäude für Seniorenbetreuung im Blick: "Es zeichnet sich ab, dass die Übergangswohnheime an der Kleinenbremer Straße und am Mönkhoff in Kürze anders genutzt werden können." Grund dafür seien rückläufige Zahlen an Aussiedlern und Asylsuchenden.

In einem dieser Gebäude könne man zum Beispiel seniorengerechte Wohnungen einrichten und auf den großen Dielen sei Platz für Begegnungsstätten, in denen Mittagstische und Kaffeetafel sowie gemeinsame Veranstaltungen speziell für ältere Einwohner angeboten werden. Fahrdienste, Einkaufs- und Besuchsdienste sowie eine Angebotspalette für Hilfen im Haushalt könnten im Dorf organisiert werden.

In Kürze will der SPD-Politiker einladen, um diese Gedanken mit Fachleuten, Behörden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern genauer zu diskutieren und in die Realität umzusetzen. Außerdem wird der "Arbeitskreis Dorfentwicklung Kleinenbremen" sowie der Seniorenbeirat der Stadt Porta Westfalica dieses Thema behandeln.


copyright by mt-online.de
09.05.2001
Achtung: Artikel, Fotos und sonstige Informationen aus dem MINDENER TAGEBLATT / MT-ONLINE sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Einwilligung der Chefredaktion verwandt werden.