Bistro auf dem Wesergebirgspass
Investor kümmert sich um Ausflugslokal "Wanderers Ruh" / Wiedereröffnung für März geplant

      

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Neues Leben hinter traditionsreichem Gemäuer: Im kommenden Jahres steht "Wanderers Ruh" wieder Gästen offen. Foto: Wilhelm Gerntrup

Von Wilhelm Gerntrup

Porta Westfalica-Kleinenbremen (gp). In das traditionsreiche Ausflugslokal "Wanderers Ruh" oben auf dem Wesergebirgspass zwischen Kleinenbremen und Todenmann kehrt neues Leben ein. Seit Monaten sind Handwerker dabei, das vor 75 Jahren gebaute Haus wieder auf Vordermann zu bringen.

Es hatte zuletzt rund zwei Jahre lang leergestanden und war von der Tochter des letzten Gastwirts Fritz Tebbe zum Verkauf angeboten worden. Außer ein paar Interessenten aus dem Rotlichtmilieu habe sich kaum einer gemeldet, so Monika Petrick. Um so mehr freue sie sich, dass das Anwesen jetzt in gute Hände komme.

Neuer Besitzer ist Wolfgang Schäfer, Inhaber und Chef des Mindener Maler- und Lackiererei-Unternehmens Rathert. Er sei eines Tages an dem Haus vorbei- gekommen, habe die Anzeige an der Fensterscheibe gesehen und nach einem ersten Verkaufsgespräch sofort zugegriffen, so der 41-Jährige. Dabei habe ihn nicht zuletzt der Gedanke gereizt, Herr eines hoch über den Tälern gelegenen, weit und breit bekannten Gasthauses zu sein, so Malermeister Schäfer. Die Sanierung historischer Gemäuer sei für ihn zum Hobby geworden.



Mit "Wanderers Ruh" hat Schäfer einen besonderen Fang gemacht. Das Lokal gehörte neben "Schinkenkruse" und "Mettwurstmöller" bis in die sechziger Jahre hinein zu den bekanntesten und beliebtesten Ausflugszielen zwischen Kaiser- Wilhelm-Denkmal und Arensburg. Für die Kleinenbremer, Todenmänner und Fülmer gehörte der Spaziergang hinauf in die Nähe der Autobahn zum sommerlichen Wochenendprogramm. Dort trafen sie regelmäßig auch Leute von der Nordseeküste.

Die Zimmer im oberen Stockwerk des Hauses waren von Frühjahr bis Herbst an Sommerfrischler aus Bremen und Hamburg vermietet. Besonders hoch ging es oben an der Autobahn Himmelfahrt, Pfingsten und am 1. Mai-Feiertag her. Bei schönem Wetter war in den Tuffstein- grotten der Außenterrasse und in dem oberhalb des Hauses auf einer Wiese aufgebauten Zelt kein Bein an die Erde zu bekommen.

(Gründer-) Gastwirt Heinrich Tebbe und sein Sohn und Nachfolger Fritz kamen aus dem Schwitzen nicht heraus. Genau an diese Traditionen des Hauses möchte Neubesitzer Schäfer, wenn auch in zeitgemäßer Form, wieder anknüpfen. Wenn es mit der Instandsetzung weiter so gut klappt wie bisher, soll im März Jahres Wiedereröffnung gefeiert werden. Auf dem Eingangsschild wird der alte, leicht aufgepeppte Name prangen: Bistro-Caf±e Wandersruh.

Der Gastraum bietet Platz für rund 45 Personen. Eine neue Veranda für weitere 35 Besucher ist derzeit im Bau. Als Pächterin und Chefin vor Ort wird sich Beate Flockemeier um das Wohl der Gäste kümmern. Die 35-Jährige setzt vor allem auf hungrige und durstige durchreisende Autofahrer, Radwanderer und Ausflügler.

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20.11.2001
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