Am Berg wird bereits um vier Uhr gestreut
Nach Ausrutschern im Portaner Nordosten: Stadt überarbeitet Prioritätenliste für Winterdienst / "Dynamisches System"

      

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In einigen Kleinenbremer Hanglagen wie hier im Bereich Everdingsbrink/ Saßmannsweg sind die Streufahrzeuge künftig ganz früh unterwegs. d-Foto: Stefan Lyrath

Von Dirk Haunhorst

Porta Westfalica (mt). Die Rutschpartien vom Montag haben Konzequenzen. Mehrere Straßen in Kleinenbremer und Wülpker Hanglagen werden künftig vom Streu- und Räumdienst früher angefahren.

Das teilten gestern der Technische Beigeordnete Stefan Mohme und der Leiter des Baubetriebshofes Bernd Houppert gegenüber dem MT mit. Diese Straßen rücken in der Prioritätenliste nach vorn und werden vom Streudienst bereits morgens um vier Uhr angefahren statt um sieben Uhr. Mohme nannte gestern die Straßen Eckerngarten, Everdingsbrink, Neue Stiege, Lilienstraße, Gotteshütte, Saßmannsweg, Spellmannsbrink, Am Winkel und Mittelweg, die bislang zu den nachgeordneten Kategorien 2 und 3 gehörten und nun als 1 eingestuft werden.

"Unser Räum- und Streudienst ist nichts Statisches, sondern ein dynamisches System", so Mohme. Deshalb seien Änderungen kein Problem. Das bedeute freilich nicht, dass nun nach und nach beliebig viele Straßen in die erste Kategorie gehievt werden könnten.

Wie berichtet, hatte Straßenglätte am Montagmorgen vor allem in Kleinenbremen für zahlreiche Aurutscher gesorgt. Der SPD-Politiker Dieter Lichte hatte die Umstellung des städtischen Winterdienstes dafür verantwortlich gemacht.

Den Schuh wollen sich Mohme und Houppert allerdings nicht anziehen. Der Beigeordnete wies darauf hin, dass die Prioritätenlisten in den Bezirksausschüssen beraten worden seien. Auch Lichte habe an dieser Sitzung teilgenommen. Hinweise, die erwähnten Straßen anders einzuordnen, seien aber von den Politikern nicht gekommen, so Mohme.

Laut Verwaltung hat es am Montag nur im nordöstlichen Porta Westfalica Probleme gegen. Ansonsten habe die Umstellung des Winterdienstes keine Probleme mit sich gebracht. "Wir haben es in Porta häufig mit mehreren Wetterlagen zu tun. Das hängt mit der Topografie zusammen", so Bernd Houppert. Bei Blitzeis wie am Montag hätten es selbst die Streufahrzeuge schwer, die Strecke zu befahren. "Houppert: "Den Saßmannsweg sind unsere Leute quer runtergefahren."

"Mit Granulat hätten wir gar nichts bewirkt"

Trotz mancher Schwierigkeiten: die Verwaltung ist der Auffassung, dass die Umstellung des Winterdienstes sich bereits bezahlt macht. Der Einsatz von Feuchtsalz habe für freie Straßen gesorgt. "Mit dem Granulat, das zuvor eingesetzt wurde, hätten wie bei Eisglätte gar nichts bewirkt", so Houppert. Und Mohme meint, dass nun erstmals in Porta Westfalica systematisch Winterdienst geleistet werde. Früher sei weniger effektiv geräumt worden. "Manche Straßen wurden viermal am Tag angefahren."

Weiter verbessern soll sich der Winterdienst im Januar. Dann gibt es einen neuen Lkw, der die Straßenbeschaffenheit automatisch erfasst. Zurzeit sind vier Fahrzeuge im Einsatz. Gleichwohl wird auch die Technik nicht alle Probleme meistern, Houppert: "Wir können ja nicht überall gleichzeitig sein."

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20.12.2001
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