Offenbar kein Geld für Kreisel vorhanden
Tebbe-Kreuzung: Stadt weist Vorwürfe zurück / "Landesbetrieb ist zuständig" / Wohlgemuth versteht Unmut

      

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Riskante Abbiegemanöver: Um auf die Rintelner Straße zu kommen, müssen Autofahrer oft viel Geduld mitbringen. Ungeduld kann hier lebensgefährlich sein.d-Foto: Wilhelm Gerntrup

Porta Westfalica-Kleinenbremen (mt). "Mit Erstaunen" reagiert die Verwaltung der Stadt Porta Westfalica auf kritische Äußerungen zum Thema "Tebbe-Kreisel" (das MT berichtete).

Der Leiter des Dezernates für Verkehrs- angelegenheiten bei der Kreispolizei- behörde Manfred Vogt (Kleinenbremen) sowie Politiker des Bezirksausschusses Kleinenbremen/Wülpke hatten der Stadtverwaltung vorgeworfen, sie habe Empfehlungen für eine "Kreisel-Lösung" nicht zügig weiterbearbeitet.

"Ich kann den Unmut der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sehr gut verstehen", unterstreicht Bürgermeister Hilmar Wohlgemuth in einer Presse- mitteilung. Gleichwohl müsse dieser Unmut auch an den richtigen Adressaten gerichtet werden. Dieser sei nicht die Stadtverwaltung in Porta Westfalica, sondern der Landesbetrieb Straßen NRW in Minden beziehungsweise der Regionalrat in Detmold.

Tatsache sei, dass sich Verwaltung und Politik in Porta Westfalica bereits seit vielen Jahren für eine "Kreisel-Lösung" eingesetzt hätten. "Von einer Hinhalte- Taktik kann daher keine Rede sein," so Bürgermeister Wohlgemuth, "die Kritik ist schon deshalb nicht nachvollziehbar, da es überhaupt keine Motive der Verwaltung gibt, das Vorhaben zu verhindern".

Verwaltung freut sich über Vorschläge

Im Gegenteil, die Verwaltung freue sich über jede vorgeschlagene Maßnahme, die die Verkehrsprobleme vor Ort löse. Die Stadt könne dieses Projekt jedoch nicht selbst umsetzen, da es in den Zuständig- keitsbereich anderer Behörden falle. "Dies müsste auch den Kritikern, die über Ortskenntnisse verfügen, bekannt sein", so Wohlgemuth weiter.

Es bestehe nach wie vor "absolutes Einverständnis" mit dem Wunsch der Bevölkerung, dass der Knotenpunkt Bückeburger Straße (Landesstraße 866)/Rintelner Straße (Landesstraße 534)/Kleinenbremer Straße (Kreisstraße 22)/An der Lieth entschärft werde.

Dieses habe die Stadt auch gegenüber dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW in Minden schriftlich wie mündlich zum Ausdruck gebracht. "Insofern weise ich den Vorwurf, die Stadt habe hier kein Interesse an der Maßnahme gezeigt, als völlig ungerechtfertigt zurück", so Wohlgemuth.

Die Zuständigkeiten, so die Verwaltung, ergäben sich aus den Örtlichkeiten: Die von den Betroffenen favorisierte Kreisel- Lösung würde nämlich ganz auf dem Gelände der Landesstraße beziehungsweise nur geringfügig auf dem Gelände der Kreisstraße liegen. "Damit ist die alleinige Zuständigkeit des Landesbetriebes Straßenbau gegeben."

Auf Prioritiätenliste weiter hinten

Nach Informationen der Stadtverwaltung verhält es sich so, dass der Landesbetrieb Straßenbau dem Wunsch der örtlichen Vertreter in Kleinenbremen entsprochen und das Vorhaben "Tebbe" in das Pro- gramm "Um- und Ausbau von Landes- straßen bis zu drei Millionen " aufge- nommen habe. Danach habe sich die Stadt sich weiter vehement dafür eingesetzt, dass der Kreisel in Kleinenbremen kurzfristig gebaut wird.

Auf Nachfrage habe jedoch der Landesbetrieb dann mitgeteilt, dass das Projekt durch den zuständigen Regional- rat der Bezirksregierung Detmold nicht in die 30 dringlichsten Projekte aufge- nommen worden sei, so dass mit einer mittelfristigen Realisierung des Mini- Kreisels nicht zu rechnen sei. "Offensichtlich fehlt es wie so oft an den erforderlichen Landesmitteln, da für 2002 im Bereich des Landesbetriebes Minden lediglich 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen", so Wohlgemuth.

Die Stadtverwaltung bedauert diese in Detmold durch den Regionalrat getroffene Entscheidung. Die Mitglieder des Regionalrates aus dem Kreis Minden- Lübbecke, Susanne Fabry und Peter Thiele (beide SPD) sowie Karl-Heinz Gerold und Ernst- August Schrewe (beide CDU) seien nun gefragt, bei den in diesem Jahr anstehenden Beratungen das Portaner Anliegen endlich zu berück- sichtigen. Die Verwaltung hat sie auch noch einmal schriftlich um Unterstütz ung gebeten.

"Selbstverständlich hätten wir uns schon jetzt ein anderes Ergebnis gewünscht", so Bürgermeister Hilmar Wohlgemuth. Wie auch in der Vergangenheit werde die Verwaltung die zuständigen politischen Gremien zeitnah über den aktuellen Stand des Projektes informieren.

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23.01.2002
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