An dieser Seite der Kleinenbremer Talbrücke wird eine
weitere Brücke gebaut. Die Arbeiten sollen im Herbst beginnen und zwei Jahre dauern.
d-Foto: Wilhelm Gerntrup
Von Wilhelm Gerntrup
Porta Westfalica-Kleinenbremen (gp) Die Talbrücke Kleinenbremen ist einer der
letzten Engpässe auf der Autobahn Hannover- Bielefeld. Zur Beseitigung des Nadelöhrs
wird in den kommenden Monaten ein neuer, zweiter Viadukt hochgezogen.
Eigentlich sollte die Sanierung und Verbreiterung der 25 Meter hoch zwischen Kleinenbremen
und Todenmann durchs Wesergebirge führenden Bauwerks schon zur Wetausstellung Expo im
Jahr 2000 fertig sein. Doch das war wegen des finanziellen und vor allem auch technischen
Aufwands nicht zu schaffen.
Das Brückenbauwerk muss nicht nur um zwei Standspuren erweitert, sondern zusätzlich von
dem nach dem Krieg angebrachten Flickwerk befreit werden. Dazu zählen vor allem die
Anfang der siebziger Jahre zur Aufnahme einer dritten Fahrspur angehängten
Seitenelemente. Sie werden wieder abmontiert.
Außerdem müssen Spannbeton und Brückenauflage erneuert und verstärkt werden. Sie waren
bei der Anbringung der Seitenteile auf ein Minimum reduziert und zurückgebaut worden.
Sonst hätten die Brückenpfeiler das zusätzliche Gewicht nicht verkraften können.
Durch die jetzt vorgesehene Stabilisierung werden Fahrbahn und Brücke um zwei Meter
höher. Das komme nicht nur der Tragekraft, sondern auch dem Aussehen des Bauwerks zugute,
sagen die Fachleute. |
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Der 1939 erstellte Viadukt
durchs Wesergebirge gilt als ästhetisch und handwerklich besonders gelungen. Daran hat
auch die Zerstörung kurz vor dem Zusammenbruch nichts ändern können. Die Talbrücke war
am 3. April 1945 auf Geheiß der Befehlshaber der zurückweichenden Wehrmacht gesprengt
worden. Sieben Jahre später, Anfang Februar 1952, war sie wieder befahrbar. Um den Viadukt verkehrs- und sicherheitstechnisch auf den
neuesten Stand zu bringen, haben sich die Fachleute zum Bau eines komplett neuen, zweiten
Brückenbauwerks entschlossen. Dies sei die beste und einfachste Möglichkeit, um die
zusätzlich erforderlichen Standspuren einrichten zu können, heißt es. Der Neubau wird
auf der (Kleinenbremer) Nordseite unmittelbar neben der alten Brücke hochgezogen. Er wird
mit gut 20 Metern noch um etwa zwei Meter breiter als der Altbau ausfallen.
Da die Pfeiler und Rundbögen dank des technischen Fortschritts heutzutage wesentlich
schlanker und leichter als vor 60 Jahren gestaltet werden können, soll die
Neukonstruktion wie eine elegant geformte, vorgelagerte Silhouette wirken. Auch Farbe und
Material werden harmonisch angepasst. Die Neue bekommt dieselbe helle
Natursteinverblendung wie der Altviadukt. Der war 1939 aus Elbsandsteinblöcken gefertigt
worden.
Mit den Beginn der Bauarbeiten rechnet Klaus Lampe, zuständiger Ressortchef beim
Landestraßenbauamt Hannover, im Herbst. Die Niedersachsen sind, obwohl ein großer
Abschnitt der Brücke auf NRW-Hoheitsgebiet steht, für die Abwicklung des Gesamtvorhabens
zuständig. Die Bauzeit wird sich über rund zwei Jahre hinziehen.
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17.04.2002
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