Neuer Sendemast für "das Erste"
WDR verspricht sich mehr Sicherheit bei Fernseh-Versorgung der Bevölkerung

      

Landschaftswart Walter Caselitz begutachtet das Gerüst für den neuen Fernsehmast auf dem Kleinenbremer Papenbrink. d-Foto: Stefan Lyrath

Von Stefan Lyrath

Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). Hoch über den Dächern von Kleinenbremen tut sich was: Der West- deutsche Rundfunk (WDR) tauscht den etwas altersschwachen Fernsehmast auf dem Bergkamm des Papenbrink gegen einen neuen aus.

Dieser erreicht ebenfalls eine Höhe von 50 Metern erreicht. Er ist allerdings stabiler. Nach Auskunft der WDR-Pressestelle in Köln sollen die Arbeiten bis Ende März abgeschlossen sein, je nach Witterung auch früher. Sie haben im Dezember vergangenen Jahres begonnen. Von dem Austausch verspricht der WDR sich "mehr Sicherheit bei der TV-Versorgung" der Bevölkerung. Neue Kabel und Antennen gehen in der Regel nicht so schnell kaputt. Vom Papenbrink wird das Erste gesendet. Das dritte Programm kommt vom Jakobsberg.

Der neue Mast soll standsicherer und tragfähiger sein. So könnten mehr Antennen angebracht werden, heißt es. Das ist nicht ganz unwichtig, weil der Umsetzer von anderen Unternehmen mitbenutzt wird. Dadurch kann die Anzahl von Masten insgesamt so gering wie möglich gehalten werden. Bisher liegen dem WDR zufolge entsprechende Anträge von zwei Mobilfunk-Anbietern vor. Diese müssten im Fall eines Vertragsabschluses Miete zahlen.

Der alte Mast, an dem bereits der Rost gefressen hatte, wird abgetragen. Fundament und Stahlgerüst für den neuen, der in unmittelbarer Nähe errichtet wird, stehen bereits.

Der Kleinenbremer Papenbrink, zu dem ein recht steiler Wanderweg führt, ist nicht irgendein Berg. Er ist mit exakt 303,2 Metern vielmehr die höchste Erhebung im Altkreis Minden. Der Sage zufolge geht sein Name auf einen Kampf zwischen einem Priester (Papen) und dem Teufel zurück, bei dem die Widersacher in ein Schlammloch fielen. Anschließend soll der Gottesmann seine Kleider auf dem Papenbrink getrocknet haben.

Dort oben, an der Grenze zwischen NRW und Niedersachsen, stand bis 1933 ein Erinnerungsstein an den Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Die Nazis hatten den Stein entfernt. Unterdessen wurde jedoch für Ersatz gesorgt. Außerdem stoßen Ausflügler auf die 1910 gebaute Königshütte, benannt nach einem Bückeburger Geschäftsmann.

Weil Wanderer den Papenbrink ansteuern, wünscht sich der Kleinenbremer Landschaftswart Walter Caselitz, dass nach Abschluss der Arbeiten der ursprüngliche Zustand mit Wegen, Bänken und Schildern wieder hergestellt wird. Eine Beeinträchtigung der Landschaft sieht Caselitz indes nicht.



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15.01.2003
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