Mit Hammer und Pickel in den Stollen hinein
Arbeiten unter Tage: Einblicke für Schüler

      
Von Robert Kauffeld

Porta Westfalica-Kleinenbremen (rkm). "Das hat Spaß gemacht." Die elf Schülerinnen und Schüler aus Leteln freuen sich, als sie nach ihrer Ausbildung und einer kleinen Prüfung zum Hauer der Grube Wohlverwahrt in Kleinenbremen ernannt werden.

Wenn man in dem Museum für Bergbau und Erdgeschichte (Telefon 05722/90223) Wissen über den Beruf eines Bergmannes vermittelt, kann das sehr spannend sein. Mitmachen ist angesagt, selbst ausprobieren und Erfahrung sammeln - natürlich in der Arbeitskleidung eines Bergmannes.

Museumspädagogin Susanne Riedmayer versteht es, den jungen Bergbau-Nachwuchs zu fesseln und ihm im Spiel interessantes Wissen zu vermitteln. Bergmannsuniform oder Arbeitskleidung, weiße oder gelbe Helme - in der Jugendkaue findetjeder die richtige Kleidung und erfährt dabei ganz nebenbei, dass schon seit 1911 für Jugendliche eine eigene Kaue vorgeschrieben ist.

Dann wird jedem seine Aufgabe zugewiesen und dazu erhält er das erforderliche Werkzeug. Und es geht mit Hammer und Pickel, mit Bohrer, Bergmannslampe und Sprengmunition in den nachgebauten Stollen.
Wenn der Steiger dem Hauer die Anweisung gibt, zunächst vor Ort zu beräumen, wissen die jungen Bergleute jetzt, dass geprüft wird, ob alles fest ist und nichts abrutschen und die Bergleute gefährden kann. Mit langen Bohrstangen wird nachgespielt, wie die tiefen Löcher für die Sprengungen gebohrt werden. Sprengmunition wird eingeführt, dann folgt die Sprengung. Ein Schüler drückt den Hebel nach unten und im Hintergrund hört man vom Tonband die Aufzeichnung einer Original-Sprengung.

Schwere Arbeit steht bevor: 500 Tonnen sind wegzuräumen. Das ist der große Haufen Erz, der nach der Sprengung herabgestürzt ist.

Haben alle gut aufgepasst? Susanne Riedmayer stellt zum Abschluss ganz locker einige Fragen und freut sich, dass ihre Bergbau-Lehrlinge nicht nur viel Spaß an der Ausbildung hatten, sondern auch die Urkunde für die Ernennung zum Hauer verdient haben. Die Schüler sind stolz darauf.


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05.08.2003
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