Vorsicht, der
"Spaßkellner" kommt! |
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Ständig in Bewegung: Die drei Verschwägerten
Holger Pape, Eric Kolb und Volker Homeier (von links) als "Die Blaumänner".
Foto: Stefan Lyrath |
Ihr nächstes Ziel verlieren die drei Künstler
dabei nie aus den Augen: Voraussichtlich im Sommer kommenden Jahres soll
der Umbau der Diele zu einem Theatersaal mit etwa 100 Plätzen für
Zuschauer beendet sein. Auf dieser "festen Bühne" will dann
nicht nur "Verschwägert" regelmäßig auftreten. "Sie ist
außerdem offen für alle Künstler", kündigt Eric Kolb an, der
hauptberuflich Englisch an einer Bielefelder Sprachschule unterrichtet.
Pape, ein Erzieher, und Homeier, der auf Jobsuche ist, spielen nebenbei
auch auf der Freilichtbühne. Außer "Walk-Acts" wie dem "Spaßkellner" bieten die Kleinenbremer Kleinkünstler zwei weitere Arten Programm. Erstens Improvisationstheater mit kurzen Spielszenen. Zweitens die traditionelle Clownsnummer, "inspiriert von Charlie Chaplin oder Buster Keaton", wie Kolb erklärt. Da gibt’s dann den unvermeidbaren Tritt in den Hintern und natürlich die Torte ins Gesicht. Auf den ständigen Dialog mit ihrem Publikum mögen die drei auch dabei nicht verzichten - wohl aber auf vorgeschriebene Texte. "Alles kommt spontan", sagt Homeier. Gelegentlich sorgt "Verschwägert" nachhaltig für Verwirrung, manchmal sogar für Kopfschütteln. "Die Reaktionen reichen von Unverständnis bis zur totalen Begeisterung", hat Homeier beobachtet. Nicht so gut an kam ein Auftritt bei der jüngsten städtischen Altenfeier in Kleinenbremen, einer von bisher fünf in Porta. "Es war das falsche Programm", räumt Kolb ein, der weiter vor Senioren auftreten will. "Beim nächsten Mal werden wir unser Programm auf deren Bedürfnisse abstimmen." Auch wer als Zuschauer zufällig mitten in einen "Spaßkellner"-Act gerät, muss sich erst orientieren. Der Auftritt kann vier Stunden dauern und steigert sich eher langsam, am Ende dafür bis ins Absurde. Kolb: "Anfangs glauben fast alle, dass der Kellner echt ist." Da hatte es das Publikum bei der Einweihung des Kleinenbremer Dorfplatzes, wo das Trio als "Die Blaumänner" in Handwerkerkluft unterwegs war, bedeutend leichter. "Bei der Nummer merken die Leute nach dem zweiten Gag, worum es geht", sagt Kolb. Und noch etwas lässt sich kaum übersehen: Die drei Verschwägerten sind urkomisch. Hilfreich dürfte dabei dies sein: "Ein bisschen verrückt sind wir", wie Homeier mit einem Augenzwinkern meint. Zuletzt haben die Kleinenbremer das Agenda-Sommerfest bereichert. Demnächst sind sie beim Stadtfest zu sehen. Termin: Sonntag, 14. September, 15 bis 17 Uhr. copyright by mt-online.de |