Altmeister auf der Carrera-Bahn
Stefan Schubert richtet "Großen Preis von Kleinenbremen" aus und denkt bereits weiter

      
Von Stefan Lyrath

Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). Wie der Vater, so der Sohn - und die Tochter. Als Rennleiter Stefan Schubert (35) bei den örtlichen Ferienspielen nach dem "Großen Preis von Kleinenbremen" auf der Carrera-Bahn die imaginäre Zielflagge schwenkte, rangierten seine Kinder Lasse (7) und Annika (6) unter 25 Teilnehmern auf den beiden ersten Plätzen.

Sogar viel ältere Gegner hatte das fixe Duo locker abgehängt. Kein Wunder, schließlich war Papa in den achtziger Jahren mehrfacher Bückeburger Stadtmeister, dazu Niedersachsen- Champion und Zweiter bei der "Deutschen". Klarer Fall von Vererbung. Okay, die drei hatten natürlich auch fleißig trainiert.

"Noch gewinne ich", sagt Schubert. Noch. Und nur verdammt knapp. Wenn der Kleinenbremer seine private Rundstrecke im Wohnzimmer aufbauen würde, müssten die Möbel auf den Speicher. Rund 40 Quadratmeter Raumbedarf, eng bebaut, hat Schubert errechnet. Kein Thema, der Platz fehlt. Doch seit Weihnachten vergangenen Jahres juckt es dem Altmeister in den Fingern.

Bald "Großer Preis von Porta Westfalica"?

Nach 20 Jahren Pause hatten er und seine Brüder die sorgsam verstaute Carrera-Bahn im XXL-Format wieder ausgepackt und in Betrieb gesetzt. Unterm Tannenbaum leuchteten die Augen von Kindern und Erwachsenen um die Wette. Noch nie hat Schubert seine Plastik-Piste bisher vollständig aufgebaut, "höchsten mal zu zwei Dritteln".

Bei den Ferienspielen im Delius-Haus mussten die Starter mit einem deutlich kleineren Kurs Vorlieb nehmen. Das könnte sich demnächst andernorts ändern. Doch dazu braucht der 35-Jährige Platz, zum Beispiel in den Räumen einer Firma. Dann wäre sogar ein "Großer Preis von Porta Westfalica" denkbar.
Ausstattung wächst seit 25 Jahren

Das Besondere an der Bahn: Es handelt sich um eine seltene "124", deren Produktion von der zwischenzeitlich ins Trudeln geratenen Firma zunächst eingestellt worden war, bevor sie 1989 unter dem Namen "Exklusiv" Wiederauferstehung feierte. Anfangs war die Schubertsche Heimbahn überschaubar.

Die erste "Carrera" hatte es vor etwa 25 Jahren zu Weihnachten gegeben. Doch für ihre Erfolge auf der Schlitzpiste im Maßstab 1:24 wurden die Gebrüder mit diversen Preisen belohnt, darunter Autos und Schienen, auch mal ein komplettes Set.

So wuchs die Ausstattung. Heute würden Sammler für alles zusammen eine Menge Geld hinlegen. "Bis zu 4000 Euro", schätzt Schubert. Aber dann könnte der 35-Jährige ja "diese schönen Erinnerungen" mit seinen Kindern nicht noch einmal durchleben. Der Formel-1-Fan müsste auf "Rennsport-Flair" in der Wohnstube verzichten, auf "heiße Gefechte - 20 Runden Rad an Rad".

In diesen Genuss sollen die Kleinenbremer und Wülpker Kinder auch bei den nächsten Ferienspielen kommen. "Zeitlich muss es natürlich passen", schränkt Schubert ein. Es sieht so aus, als würde er sich diese Zeit nehmen. Die alte Leidenschaft ist neu erwacht.



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22.10.2003
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