Im Kreise ihrer Schüler: Zur Amtsein- führung
von Rektorin Ute Gösch steuerte deren Klasse 3b Lieder, Geschenke und ein
Klavierstück bei. Foto: Stefan Lyrath
Von Stefan Lyrath
Porta Westfalica-Kleinenbremen (Ly). An der Grundschule
Kleinenbremen ist eine Ära zu Ende gegangen - die Ära der männlichen
Schulleiter. Mit Ute Gösch (50) sitzt zum ersten Mal eine Frau an der
Spitze des Kollegiums. Die neue Rektorin, zuletzt in gleicher Funktion in
Möllbergen tätig, hat mehrere "Visionen" mitgebracht, wie sie
selbst sagt.
So strebt sie ab nächstem Halbjahr eine Kooperation mit der Musikschule
an. Dieses Vorhaben sei "zu 90 Prozent sicher", sagte die
Rintelnerin jetzt während ihrer offiziellen Amtseinführung. Im Klartext:
Lehrer der Musikschule sollen einmal wöchentlich eine Stunde Blockflöten-Unterricht
in Kleinenbremen geben. "Aufbauend auf die musikalische Früherziehung
und zu erträglichen Preisen", so Gösch.
Vision Nummer zwei: Die Grundschule soll weiter geöffnet werden.
"Auch für Veranstaltungen, die etwas Geld bringen", denkt die
neue Leiterin dabei nicht nur an die üblichen Basare und Feste, sondern
zum Beispiel an Seminare über Fragen der Erziehung, die ihr besonders am
Herzen liegen.
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Vision Nummer drei: Ute Gösch will in
Kleinenbremen eine Hausaufgaben-Hilfe etablieren - auf ehrenamtlicher
Basis. Dabei denkt sie nicht zuletzt an Kinder von Asylbewerbern, die in
unmittelbarer Nähe zur Schule wohnen. Wer die nötigen Voraussetzungen
mitbringt und sich ehrenamtlich engagieren möchte, sollte Kontakt mit dem
Sekretariat aufnehmen.
Vision Nummer vier: Alle Bürger und
Vereine sollen sich in das Schulleben einbringen. "Wir machen unsere
Tore weit auf", verspricht Ute Gösch, deren Motto eine alte
afrikanische Weisheit ist: "Für die Erziehung eines Kindes braucht
man ein ganzes Dorf."
Vor der abschließenden Rede Göschs hatten mehrere Ehrengäste die neue
Rektorin begrüßt. Pfarrer Ekkehard Karottki berichtete aus eigener
Erfahrung, dass es Nachfolger in Kleinenbremen nicht immer leicht hätten.
"Hier weht immer noch der sagenhafte Geist von Pfarrer Strathmann
umher." Für Ute Gösch hofft Karottki daher, "dass sie ihren
eigenen Weg findet". Einen Weg, für den Ernst Otto Tofaute seiner
Nachfolgerin drei Dinge wünschte: "Gelassenheit, um Dinge
hinzunehmen, die sie nicht ändern kann; Kraft, um Dinge zu ändern, die
sie ändern kann; Weisheit, um beides voneinander zu unterscheiden."
Tofaute war 19 Jahre Schulleiter.
Schulrätin Marga Bretthauer attestierte Ute Gösch, diese habe nach einem
"mit Bravour absolvierten Bewerbungsverfahren" in Kleinenbremen
"sicher und zügig agiert". Bürgermeister-Vize Hans-Martin
Polte wies darauf hin, dass es in Porta Westfalica mittlerweile mehr
Schulleiterinnen als -leiter gibt.
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24.11.2003
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