Farbeimer im Feld entsorgt: Dieter
Lichte (rechts) und Heinrich Werkmeister ärgern sich über rücksichtslose
Zeitgenossen. Foto: Stefan Lyrath
Von Stefan Lyrath
Porta Westfalica-Kleinenbremen/Wülpke (Ly). Ausrangierte Kühlschränke,
kaputte Fernseher, blaue Säcke - alles am Wegesrand deponiert: Die
Kleinenbremer Feldmark und das Wülpker Feld verkommen stellenweise zur
wilden Müllhalde. Dieter Lichte ärgert sich.
Manchmal wöchentlich muss der Kleinenbremer Ratsherr bei der Stadt
anrufen, damit Abfall abgeholt wird, den Umweltfrevler in die Natur
geworfen haben. Erst kurz vor Silvester ist Lichte von einem Bürger
informiert worden, dass ein großer Haufen Dachpappe im Wülpker Feld
liegt. "Das kann man nicht alles mit dem Auto transportieren",
sagt der Politiker, während sein Blick über die Dachpappe, ein Dutzend
leerer Farbeimer und diverse Müllsäcke schweift. "Dazu braucht man
einen Kleinlaster oder einen Anhänger."
Was Lichte besonders wurmt: Vor einigen Jahren haben der Bezirksausschuss
und die Vereine 1000 Bäume und Sträucher gepflanzt. Dadurch wurde das
Gebiet für Wanderer attraktiver. Dass die Wege gut in Schuss sind,
scheint dagegen Autofahrer anzuziehen, die ihren Müll aus Bequemlichkeit
im Feld entsorgen. Lichte durchsucht schon mal einen Müllsack, da kennt
er nichts. "Wenn ich eine Adresse finde, wird Anzeige
erstattet", droht der Vorsitzende des Ausschusses für Planung und
Umweltschutz. Zuletzt sei er so einem Bückeburger auf die Schliche
gekommen.
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Heinrich Werkmeister ärgert sich
ebenfalls. Über den Müll am Wegesrand sowieso - aber zunehmend auch über
freilaufende Hunde. "Die meisten Hundehalter sind ja vernünftig’’,
weiß der Lütkenbremer Ortslandwirt, der gleichzeitig Vorsitzender der
Jagdgenossenschaft Kleinenbremen- Wülpke ist. Werkmeisters Kritik richtet
sich eher gegen eine Minderheit. "Einige machen es sich
einfach", klagt er. "Sie fahren gemütlich im Auto, treiben ihre
Hunde vor sich her. Manchmal gehen die Vierbeiner dann querbeet und
wildern."
Das werde vor allem in der Brut- und Setzzeit von April bis Mitte Juli zum
Problem für das Niederwild, etwa Hasen, Fasane und Rebhühner. Im
vergangenen Jahr sind die Portaner Jagdgenossen nach eigener Darstellung
besonders häufig auf getötetes Wild gestoßen. "Aber selbst wenn
kein Tier gerissen wird - das Wild wird ziemlich beunruhigt’’, klagt
Werkmeister.
Viel schlimmer: Muttertiere, die von Hunden aufgescheucht werden, kehren häufig
nicht mehr zu ihrem Nachwuchs zurück, der dann im schlimmsten Fall jämmerlich
zugrunde geht. Viele der Hunde, die im Frühjahr und Frühsommer auf
Portaner Gebiet frei herumlaufen, kommen offenbar aus dem Raum Bückeburg.
In Niedersachsen, so Werkmeister, gebe es während der Brut- und Setzzeit
nämlich einen generellen Leinenzwang auf Feldwegen, in
Nordrhein-Westfalen nicht.
Ein Antrag Werkmeisters, Letzteres zu ändern, wurde von der oberen
Jagdbehörde in Düsseldorf abschlägig beschieden. Dieter Lichte mag sich
damit nicht abfinden. "Wir werden über die politische Schiene der
Landtagsabgeordneten etwas versuchen’’, kündigt der SPD-Mann an.
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02.01.2004
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