In Kleinenbremen bewegt sich 2004 einiges
Entwicklung des Ortes kommt voran / Bauprojekte und große Pflanzaktion stehen an / Bevölkerungszahl stabil

      

Neben der alten Eisenbahn eine neue Skaterbahn: Als Standort des geplanten Freizeitangebots ist der Parkplatz des Besucherbergwerks im Gespräch. Foto: Wilhelm Gerntrup

Porta Westfalica-Kleinenbremen (gp). "Wir freuen uns vor allem auf den neuen Kreisel", nennt Bezirksausschussvorsitzender Friedrich Heine das wichtigste Ereignis des Jahres 2004 in Kleinenbremen.

Der Mini-Kreisverkehrsplatz soll die unübersichtliche und schwierige Verkehrssituation auf der Tebbe-Kreuzung beseitigen. Mit der Fertigstellung rechnet Heine Mitte des Jahres. Die Kosten der rund 140 000 Euro teuren Maßnahme trägt das Land. Um Planung und Bauausführung kümmert sich Straßen NRW.

Der Kreisel ist nicht die einzige Großinvestition im grenznahen Bauern- und Bergmannsdorf Lütkenbremen. Noch mehr öffentliche Gelder fließen in die Sanierung der Mönkhoffschen Wassermühle.

Das etwa 200 Jahre alte Industriedenkmal soll zu einem Besuchs- und Informationszentrum für Naturenergie ausgebaut werden. Initiator, Bauherr und späterer Betreiber ist der Heimatverein.

Eigentümerin ist die Stadt, die sich an der Erhaltung und Sanierung ihrer kulturhistorisch interessanten Immobilie mit 30 000 Euro beteiligt. Weitere 15 000 Euro kommen aus dem NRW-Dorferneuerungsprogramm.

Der weitaus dickste Batzen aber fließt in Form einer Arbeitsbeschaffungs- und Ausbildungsmaßnahme für zehn arbeitslose Jugendliche ein. Wert der vom Arbeitsamt unter Verwendung von EU-Mitteln finanzierten Leistung: Gut 160 000 Euro.

Heimatvereinsvorsitzender Walter Caselitz hofft, dass im Sommer die Einweihungsfeier steigen kann.

Weniger spektakulär, aber für die jungen Leute des Dorfes mindestens ebenso wichtig dürfte die Anlage einer neuen Skaterbahn sein. Wie berichtet, hatten bei einer Zusammenkunft vor vier Wochen über 40 junge Leute aus Kleinenbremen und Umgebung großes Interesse an einem derartigen Freizeittreff bekundet. Mittlerweile sei die Sache politisch und finanziell in trockenen Tüchern, erläutert Ratsherr Dieter Lichte, einer der Hauptinitiatoren des neuen Projekts.

Standort der neuen Anlage soll der Parkplatz des Besucherbergwerks werden. Der ebenfalls ins Auge gefasste Platz zwischen Schützen- und Ex-Dorfgemeinschaftshaus hat nach Einschätzung Lichtes zu viele Macken.

Kleinenbremer stehen mit Sparten bereit

Die benötigten 10 000 Euro seien (fast) komplett beisammen. Zur Restfinanzierung soll zu Beginn des Frühjahrs ein Info- und Verkaufsbasar veranstaltet werden.

Eine Aufwertung werden im neuen Jahr auch Natur und Landschaft rund ums Dorf herum erfahren. Auf Vorschlag der Agenda-Gruppe Nachhaltige Stadtentwicklung sollen in den nächsten Wochen und Monaten in der Kleinenbremer und Wülpker Gemarkung an die 10 000 Bäume und Sträucher angepflanzt werden. Das ist ein Zehntel des Kontingents, das die Stadt im Rahmen des Projekts 100 000 Bäume in Porta Westfalica insgesamt in die Erde bringen will.

Während es in einigen anderen Stadtbezirken noch Schwierigkeiten mit der Auswahl der Pflanzplätze gibt, stehen die Kleinenbremer und Wülpker Gewehr bei Fuß. Um die Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Bauern und Grundstückseigentümern hatte sich Ortslandwirt Heinrich Werkmeister gekümmert.

Hinsichtlich Bevölkerungsentwicklung und Infrastruktur sind für 2004 keine einschneidenden Veränderungen zu erwarten. Die derzeitige Einwohnerzahl von knapp 2900 wird nach den bevölkerungsstatistischen Prognosen in etwa bleiben. Das bedeutet gleichzeitig eine Bestandsicherung für Schule und Kindergarten.

Ferienspiele stehen im Sommer an

Ungewiss ist, wie sich die Zahl der Aussiedler, Asylbewerber und Bürgerkriegsflüchtlinge entwickeln wird. In dem einzigen, im Dorf noch unterhaltenen Übergangsheim (Am Rehm 4) werden vorzugsweise Familien untergebracht.

Derzeit leben 13 Familien mit knapp 40 Männern, Frauen und Kindern im Haupthaus des Mönkhoff-Hofs. Das Groß kommt aus den kaukasischen Ex-Sowjetrepubliken sowie aus dem früheren Jugoslawien.

Um das Gemeinschaftsleben im Dorfe werden sich auch 2004 die Vereine kümmern. Fritz Heine ist derzeit dabei, die Termine zusammenzustellen. Sie werden in Form eines Veranstaltungskalenders veröffentlicht.

Wichtig für alle Kleinenbremer und Wülpker Eltern: Die Ferienspiele gehen vom 26. Juli bis 7. August über die Bühne. Und ganz dick anstreichen sollten sich die Einwohner auch den 26. September. An diesem Tage findet nicht nur der Dorfmarkt, sondern auch die NRW- Kommunalwahlen statt.


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05.01.2004
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