Mit dem Triebwagen ins Bergwerk
Bauarbeiten am Tunnelmund enden pünktlich zur Saison-Eröffnung an Ostern

      

Die Tunneleinfahrt zum Besucherbergwerk in Kleinenbremen wird zurzeit saniert (hier das Anbringen von Stahlmatten), damit der Oldtimer-Triebwagen der Mindener Kreisbahnen die Gäste ab Ostern wieder in den Berg bringen kann.Foto: Ingrid Schütte

Von Ingrid Schütte

Porta Westfalica-Kleinenbremen (is). Was letztes Jahr nicht möglich war, wird ab Ostern wieder aufgenommen: Die Gäste des Besucherbergwerks Kleinenbremen können von neuem mit dem Oldtimer- Triebwagen VT 01 einfahren.

"Die ersten 500 Meter vom Bahnsteig am Bergwerksmuseum bis in das Wiehengebirge sind eine einmalige Attraktion dieses Besucherbergwerks", betonti Geschäftsführer Dietmar Schweizer im Gespräch mit dem MT. In keinem anderen Besucherbergwerk in der Bundesrepublik werde mit einem normalspurigen Triebwagen die erste Wegstrecke in den Berg zurückgelegt.

Schäden an dem Tunnelmund haben 2003 verhindert, dass der Oldtimer VT 01 aus dem Jahr 1937, der mit der Eröffnung des heimischen Besucherbergwerks 1988 von der Regentalbahn nach Kleinenbremen gekommen ist, die Einfahrt passieren konnte. Die Besucher mussten zu Fuß einen Seiteneingang nehmen, um zur Grubenbahn zu gelangen, die sie tiefer in den Schacht brachte.

Der Zahn der Zeit hatte deutlich an dem Gewölbe genagt. Teile der Ziegelausmauerung drohten herauszubrechen. Die Bewehrung wird deshalb zurzeit von einer Spezialfirma auf einer Länge von 30 Metern verstärkt, indem Baustahlmatten verankert und mit Spritzbeton gefüllt werden. Unter Hochdruck verpresster Mörtel bildet eine Einheit mit dem Gewölbe.

Die Gefahr ist gebannt. Bis zur Saisoneröffnung an Ostern sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten der Sanierung betragen rund 35 000 Euro. Der Einfahrt mit dem Triebwagen in den Berg steht dann nichts mehr im Wege und der dunkelrote Triebwagen wird wieder an der Hauptstraße in Kleinenbremen auf die Besucher warten.

Besucherzahl sank im Vorjahr

Schweizer hofft, damit wieder mehr Gäste anzulocken. Im vorigen Jahr sank die Zahl auf unter 25 000. Zum einen habe der VT 01 gefehlt, zum anderen herrsche im Berg nur eine Temperatur von elf Grad Celsius, was aufgrund der hochsommerlicher Außentemperaturen im vorigen Jahr offenbar wenig einladend gewesen sei. Zum Vergleich: Ende der achtziger Jahre zählte das Besucherbergwerk mehr als 50 000 Besucher.

Die Gäste erwartet tief unten im Berg nicht nur ein beeindruckender Blick in die Dimensionen der ehemaligen Eisenerzgrube Wohlverwahrt, sondern auch eine Simulation von Bohr- und Verladevorgängen sowie am Schrapperkasten Bergwerksgeschichte zum Anfassen. Bis in die sechziger Jahre hinein ist in dieser Grube Erz abgebaut und über den Schienenweg zu den Hüttenwerken gerollt.

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30.03.2004
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