Museum nimmt
die Berührungsängste |
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Stein unter der Lupe: Der
Mineraloge Ralf Klusmeier untersucht hier einen Brocken Porta-Sandstein.
MT-Foto: Dirk Haunhorst |
Nicht zum Anfassen sind außerge- wöhnliche und empfindliche Exponate wie
die Dinosaurierknochen, die das Museum Ende vorigen Jahres erhalten hat.
Damals wurden Funde aus dem Wiehengebirge nach Kleinenbremen gebracht und
in einem Vortrag erklärt. "Wir hoffen auf weitere Funde, damit wir
irgendwann einen kompletten Raubsaurier zeigen können", sagt Susanne
Riedmayer. Die Museumspädagogin ist sich sicher, dass die Saurierknochen
viele Besucher ins Museum locken werden. Erzabbau für Kriegsindustrie Riedmayer befasst sich derzeit mit der Vorbereitung der Sonderausstellung "Bergmannskuh und Schweinekasse". Sie wird am kommenden Sonntag, 25. April, eröffnet und ist bis Ende Mai zu sehen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Folgen der Siedlungstätigkeit in den dreißiger und vierziger Jahren, als die Nationalsozialisten für die Kriegsproduktion den Erzabbau in der Grube Wohlverwahrt wieder aufnahmen. Schweinekasse als Versicherung Ungefähr 200 Bergmannsfamilien siedelten sich in Kleinenbremen, Wülpke und Nammen an. Sie lebten nicht nur von der harten Arbeit der Kumpel unter Tage, sondern auch von der Eigenversorgung aus Gärten und Kleintierhaltung. Die Kuh der Siedler war die Ziege und außerdem hielten viele Familien ein Schwein. Damit der vorzeitige Tod eines Schweins oder das Fleischverzehr-Verbot durch den Trichinenbeschauer nicht die Existenz der Familie bedrohte, wurde die so genannte Schweinekasse gegründet, in die alle einzahlten und aus der heraus dann ein neues Schwein bezahlt wurde. "Die Schweinekasse existierte noch bis vor zwei Jahren", weiß Susanne Riedmayer. Sie baut in den nächsten Tagen im Vortragsraum des Museums einen typischen Bergmanns-Garten auf. Denn Dreidimensionales ist anschaulicher als der Zettel im Glaskasten. copyright by mt-online.de 17.04.2004 Achtung: Artikel, Fotos und sonstige Informationen aus dem MINDENER TAGEBLATT / MT-ONLINE sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Einwilligung der Chefredaktion verwandt werden. |