Ärger mit Barbara, Ringen um Ampel
Kandidaten im Wahlbezirk Wülpke/Kleinenbremen-West wollen zwei Kreisel und Gallen-Ausbau

      

Auf dem Kleinenbremer Dorfplatz (von links): Brigitte Schmidtke, Hans-Jürgen Berneking, Rainer von Marcholewski und Manfred Tonk. Foto: Stefan Lyrath

Von Stefan Lyrath

Porta Westfalica-Kleinenbremen/Wülpke (Ly). Die Barbara-Rohstoffbetriebe verlieren in der Politik offenbar zunehmend an Boden. Auch die Kandidaten im Wahlbezirk Wülpke/Kleinenbremen-West sind mit ihrer Geduld jetzt langsam am Ende.

Immer wieder Barbara. Voriges Jahr hatte das Unternehmen rund 50 000 Tonnen Versatz, darunter Rückstände aus der Klärschlamm-Verbrennung, ohne Zementzusatz eingelagert. ,,Jeder Gaststätten-Betreiber hätte schon keine Konzession mehr'', wettert Rainer von Marcholewski (50, SPD) und blickt zurück im Zorn: ,,In den letzten Jahren haben wir ausnehmend schlechte Erfahrungen gemacht.''

Das soll sich ändern. ,,Wir werden der Barbara auf die Finger gucken'', kündigen Brigitte Schmidtke (51, Grüne) und Manfred Tonk (69, CDU) an. Hans-Jürgen Berneking (63, FDP) formuliert es etwas moderater: ,,Ziel ist, dass die Barbara für uns zum verlässlichen Partner wird.''

Ebenfalls eine scheinbar unendliche Geschichte: Sicherheitsmängel beim Überqueren der Rintelner Straße. Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten kämpfen Lokalpolitker um eine Lösung, zum Beispiel in Form von Fußgängerampeln.
 

Der Hintergrund: Kleinenbremen ist in Ober- und Unterdorf geteilt. Das Problem: Schwache Verkehrsteilnehmer wie Kinder, die in den Siedlungen des Oberdorfes wohnen und zur Grundschule oder den Kindergarten im Unterdorf gehen, müssen die großzügig ausgebaute Rintelner Straße überqueren, auf der gern gerast wird.

Den schwarzen Peter hat indes die Bahn, deren Gleise parallel zur Straße verlaufen. Das Schienenunternehmen ,,stellt sich quer, beruft sich auf Vorschriften'', kritisieren die Kandidaten und erinnern an das Hickhack um die Tebbe-Kreuzung. In der anhaltenden Diskussion um den an dieser Stelle seit langem gewünschten Kreisverkehr hatte die Bahn Anfang des Jahres Einwände erhoben und eine bis zu 300 000 Euro teure Lichtzeichenanlage gefordert.

Die Realisierung des Tebbe-Kreisels wird von den örtlichen Politikern weiterverfolgt. Und auch das Thema Ampel sei noch nicht vom Tisch, versichern die Kandidaten: ,,Wir werden uns weiter bemühen, dass die Rintelner Straße sicher überquert werden kann.'' Solange die Bahn sich auf ,,alte Reichsbahn-Gesetze'' berufe, sei dies allerdings schwierig.

Zum Positiven könnte sich auf absehbare Zeit ein anderes Verkehrsproblem entwickeln. Es geht um die Anbindung an die B 83 (Bückeburger Südumgehung). Nach dem Willen des Bezirksausschusses soll an der unübersichtlichen Wülpker Kreuzung ein Kreisel entstehen. Von dort ginge es dann in nördlicher Richtung auf der Gallen-Geraden nach Bückeburg. Voraussetzung: ein Ausbau der Straße Im Gallen mit Rad- und Fußweg.

Das halten die Kandidaten für unverzichtbar. Grund: ,,Zurzeit ist es lebensgefährlich, dort Fahrrad zu fahren oder spazieren zu gehen.''


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01.09.2004
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