Vor Machtwechsel
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Porta Westfalica-Kleinenbremen (gp). Die Ergebnisse der Kommunalwahl wirken sich auch auf die Bezirksausschüsse aus. In Kleinenbremen/Wülpke steht ein Machtwechsel bevor.

Noch vor vier Jahren hatte SPD-Politiker Dieter Lichte – nach der damaligen schweren Wahlschlappe der Partei – seinem CDU-Herausforderer Friedrich Heine zur Wahl als neuem Bezirksausschuss-Vorsitzenden gratulieren müssen. Bei der nächsten Sitzung des 13-köpfigen Gremiums am kommenden Dienstag (ab 19 Uhr im Schützenhaus) dürfte es genau andersherum sein. Die Grünen sind nach der Kommunalwahl aus der Zusammenarbeit mit CDU und FDP ausgestiegen. Sie wollen stattdessen als Juniorpartner der SPD weitermachen.

Die Absprache zwischen Rot-Grün soll offensichtlich auch in Kleinenbremen/Wülpke umgesetzt werden. So hat der grüne Friedrich“ (Vogt), der in der vergangenen Legislaturperiode noch der örtlichen CDU/FDP-Fraktion zur Mehrheit verholfen hatte, seinen Umstieg ins SPD-Lager angekündigt. Da beide Blöcke gleich stark sind, ist ein Machtwechsel programmiert. Dem Vernehmen nach sollen die Bürgerlichen“ den bündnisgrünen Einzelkämpfer, um ihn zum Bleiben“ zu bewegen (und dadurch den Machterhalt zu sichern), den Posten des örtlichen Bezirksausschuss-Vorsitzenden angeboten haben. Augenscheinlich zog Vogt eine andere Entfaltungsmöglichkeit vor. Er wird Vorsitzender des mit zusätzlichen Kompetenzen angereicherten Ratsausschusses für Stadtentwicklung, Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Tourismus.
 

Die Sitzverteilung im Bezirksausschuss hat sich – dem Ergebnis der Stadtratswahlen entsprechend – nur innerhalb des bürgerlichen Lagers geringfügig geändert. Sechs der 13 Mitglieder stellt, wie bisher, die insgesamt neu erstarkte SPD. In Kleinenbremen holte Dieter Lichte die verloren gegangene absolute Mehrheit zurück. Und auch in Wülpke dominierte diesmal wieder – wenn auch längst nicht so klar – zechenrot“. Offensichtlich profitierte dort Rainer von Marcholewski beim Gewinn des Direktmandats ausschließlich von dem rapiden Einbruch der CDU.

Heine verzichtet auf Bezirksausschuss

Die Stimmenverluste der Christdemokraten insgesamt wirken sich auch auf deren Einflussmöglichkeit im Bezirksausschuss aus. Statt bisher fünf sind nur noch vier stimmberechtigte CDU-Vertreter dabei. Man werde die Niederlage zur Einleitung einer drastischen Verjüngungskur nutzen, kündigt der bisherige Bezirksausschussvorsitzende Friedrich Heine an. Auch er selber will wegen gesundheitlicher Probleme dem Bezirksausschuss nicht mehr angehören und nur noch im Stadtrat mitmachen.

Hingegen gewann die FDP das von der CDU eingebüßte Mandat hinzu und wird nunmehr vor Ort mit zwei Abgeordneten vertreten sein.


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12.11.2004
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