Von Wilhelm Gerntrup
Porta Westfalica-Kleinenbremen (gp) Das Thema Kleinenbremer
Skaterbahn“ droht zur peinlichen Politposse zu werden. Trotz mehrerer,
jedesmal als erfolgversprechend angekündigter Lösungsansätze ist die
Standortfrage nach wie vor ungeklärt.
Auch mit der zuletzt öffentlich gehandelten Idee, die Anlage direkt vor
bzw. unter dem Ex-Brecherturm der Grube Wohlverwahrt einzurichten, wird
es nichts. Der Plan sei von wohlmeinenden, aber mit den örtlichen
Gegebenheiten nicht ausreichend vertrauten Mitarbeitern der Stadt- und
der Kreisverwaltung ausgeheckt worden, ließen SPD-Ratsherr Dieter Lichte
und sein CDU-Kollege Friedrich Heine die Teilnehmer der jüngsten
(konstituierenden) Sitzung des örtlichen Bezirksausschusses wissen.
Beide haben nach eigenem Bekunden weder den Vorschlag Brecherturm noch
die Meldung darüber in die Welt gesetzt. Auf Anregung Heines sprach sich
der Ortsrat dafür aus, den ungeeigneten Plan“ im Papierkorb verschwinden
zu lassen. Man müsse und werde die Sache vor Ort lösen, war man sich
einig.
Nach Aussage Lichtes gibt es noch eine ganze Reihe guter Alternativen.
Namen und Einzelheiten will der Ausschussvorsitzende jedoch erst nennen,
wenn alles in trockenen Tüchern ist“ nennen.
Zu einvernehmlicher Aussage kamen die 13 Einwohnervertreter auch beim
Beratungspunkt Backhaus Bekemeier“. Wie berichtet, hatte der Besitzer
des Kleinenbremer Meierhofs einem Interessenten aus Obernkirchen den
Abbau und Abtransport eines früher als Backhaus und Kornspeicher
genutzten Nebengebäudes zugesagt.
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Der 11,50 Meter lange, 6,50 Meter breite
und circa fünf Meter hohe Fachwerkbau steht seit langem leer. Das Dach
war akut vom Einsturz bedroht.
Kurz vor Beginn der Umsiedlungsaktion wurde das Vorhaben von der
Portaner Stadtverwaltung aufgrund eines Hinweises des Kleinenbremer
Heimatvereins gestoppt. Als Begründung wurden unter anderem
Denkmalschutzauflagen ins Feld geführt.
Bezirksausschussmitglied Heinrich Werkmeister warf den Heimatfreunden
während der jetzigen Aussprache vor, durch ihre Hau-Ruck-Aktion“ unnötig
Porzellan im Dorfe zerschlagen zu haben. Deren Vorsitzender Walter
Caselitz wehrte sich mit dem Hinweis, dass es sich um eine Rettungstat
in letzter Sekunde im Interesse Kleinenbremens gehandelt habe. Wenn wir
nicht aktiv geworden wären, wäre dieses wertvolle Stück historischer
Bausubstanz heute nicht mehr da“.
Nach seinen Vorstellungen sollt das Gebäude auf den Mönkhoff-Hof
umgesetzt werden. Dort werde sich auch eine sinnvolle
Nutzungsmöglichkeit finden. Nach einigem Hin und Her stimmte der Ortsrat
dieser Perspektive zu. Noch unklar ist allerdings, wie das Vorhaben
finanziert werden kann.
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22.11.2004
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