Dorfwerkstatt für das Wir-Gefühl
Agenda-Gruppe beginnt Veranstaltungsreihe in Kleinenbremen / Identität stärken“

      

Von Dirk Haunhorst

Porta Westfalica-Kleinenbremen (mt). Die Agenda-Gruppe für nachhaltige Stadtentwicklung möchte die Identität der einzelnen Portaner Orte stärken. Dazu sollen in sämtlichen 15 Stadtteilen so genannte Dorfwerkstätten eingerichtet werden.

Den Auftakt macht am Samstag, 11. Dezember, Kleinenbremen“, sagt Heino Heine, Sprecher der Agenda-Gruppe und selbst Kleinenbremer. An der Dorfwerkstatt sollen sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger beteiligen und ihre Ideen einbringen. Die Dorfwerkstatt ist ausdrücklich kein weiteres Betätigungsfeld für Politiker. Die haben genug andere Foren, um sich einzubringen“, so Heine.

Die Idee der Dorfwerkstatt ist nicht neu und wurde in Porta Westfalica bereits vor einigen Jahren in die Tat umgesetzt, teilweise mit Erfolg. In einigen Orten sind aus den Werkstätten Bürgerforen hervorgangen, die es noch heute gibt“, sagt der Gruppensprecher.

Die Dorfwerkstätten leben von der Eigeninitiative der Bürerinnen und Bürger. Die zentrale Frage lautet nicht Was kann der Stadtkämmerer für den Ort ausgeben“, sondern Was können wir für unser Dorf tun“. Die Erfahrungen, die Heine mit solch einer Werkstatt zuletzt im Frühjahr in Oppendorf (Gemeinde Stemwede) gemacht hat, waren gut. Da haben die Leute gleich konkrete Ideen gehabt und sofort in Eigeninitiative einen Parkplatz gesplittet.“ Eine Dorfwerkstatt könne das Wir-Gefühl in einem Ort stärken. Wichtig sei es, dafür auch Neubürger zu gewinnen.
 

Und auch planerisch müsse mehr getan werden, um identitätszersetzenden Siedlungsbrei“ zu vermeiden. Heine hatte zuletzt am Montag in der Sitzung des Planungsausschusses von der Verwaltung ein Baulückenkataster gefordert. Die Verdichtung des Innenraums sei sinnvoller, als neue Baugebiete auf der grünen Wiese auszuweisen.

Letzteres führe dazu, dass Dörfer an ihren Rändern zerfaserten und ineinander übergingen. Neesen und Lerbeck seien dafür Beispiele. Und das neue Klinikum führe schließlich dazu, dass eine Trennung zwischen Barkhausen und Häverstädt nicht mehr erkennbar sei, vermutet Heine. Auch sollten die Kommunen, die formal die Planungshoheit besitzen, diese nicht faktisch den Investoren überlassen, welche die Planung über vorhabenbezogene Bebaungspläne finanzieren.

Heine ist sich darüber im Klaren, dass die Förderung des dörflichen Wir-Gefühls in schlichtes Kirchturmdenken umkippen kann. Das ist sicherlich eine Gratwanderung.“ Der Sprecher der Agenda-Gruppe geht jedoch davon aus, dass das Ganze nicht aus dem Blick gerät. So habe sich der Arbeitskreis für nachhaltige Stadtentwicklung nicht nur auf die Fahnen geschreiben, die einzelnen Ortsteile zu stärken, sondern auch die Entwicklung des städtischen Zentrums Hausberge zu fördern.


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26.11.2004
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